Noch vor wenigen Jahren waren Klimaanlagen ein Zeichen von Luxus und wurden nur in einzelnen Gebäuden installiert, doch heute werden sowohl bei der Modernisierung, als auch bei Neubauten immer häufiger Klimaanlagen eingesetzt. Darüber hinaus werden Klimaanlagen mit VRF-Systemen jetzt zum Standard. Nehmen wir also einmal genauer unter die Lupe, was die Besonderheit dieser Lösung ausmacht und warum es sich lohnt, sich mit ihr zu beschäftigen.
Was sind VRF-Systeme?
Unter VRF-Systemen verstehen wir hochentwickelte Kühlanlagen unter Verwendung der modernsten Technologie. Die einfachste Variante ist ein ausschließliches Kühlungssystem, während die komplexere Variante sowohl zum Kühlen, als auch zum Heizen verwendet werden kann. Der Unterschied liegt vor allem in der Möglichkeit, den Kühlmittelkreislauf umzukehren und eine Wärmepumpe mit Inverter zu verwenden, die es ermöglicht, alle Innengeräte der Anlage im Heiz- oder Kühlbetrieb zu schalten, je nach Bedarf des Nutzers. Zudem kann ein Raum beheizt, und ein anderer gleichzeitig gekühlt werden, indem die Wärme aus den gekühlten Räumen in die zu beheizenden Räume transportiert wird. Dadurch wird freie Wärme zurückgewonnen, die über das VRF-System zwischen den einzelnen Räumen übertragen wird.
System VRF – Beschreibung i Funktionsprinzip
Der Name des VRF-Systems, oder besser gesagt das Akronym, das sich dahinter verbirgt, sagt viel über das System aus. Der Begriff stammt aus dem Englischen und steht für Variable Refrigerant Flow, d.h. variabler Kältemittelfluss. Manchmal wird man auch auf die Variante VRV -Variable Refrigerant Volume zurückkommen, die sich auf ein variables Kältemittelvolumen bezieht. In beiden Fällen kommt es zu einer Veränderung des Kältemittelflusses, der durch den Verdampfer fließt.
Diese Umwandlung kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Eine Variante ist die Verwendung einer variablen Motordrehzahl – hierfür wird ein so genannter Inverter, auch Wechselrichter genannt, eingesetzt. Aus diesem Grund werden diese Arten von Kompressoren oder Wärmepumpen als Inverter-Kompressoren bezeichnet. Eine andere Lösung sind die Scroll-Kompressoren, bei denen die Regelung des Kältemittelstroms, der durch den Kompressor befördert wird, durch zeitweiliges Anheben einer der Spiralen des Kompressors erfolgt. Das Gerät wird dann in den Leerlauf geschaltet und der
Kältemittelstrom, der in das System gepumpt wird, wird reduziert.
Wie wurde das VRF-System installiert?
Um ordnungsgemäß und effektiv zu funktionieren, sind VRF-Systeme mit einer sehr komplexen
Elektronik ausgestattet. Zuallererst geht es um Steuerungssysteme für jedes einzelne Gerät, d.h. die Einheit, die Teil des Systems ist. Zusätzlich ist eine Gruppensteuerung angeschlossen, die es ermöglicht, alle Geräte – Wärmepumpen, Klimaanlagen, Gebläsekonvektoren, usw. – zu verwalten – an einer Stelle, ferngesteuert. Nicht ungewöhnlich sind zusätzliche Sicherheitseinrichtungen zur Erkennung von Alarmzuständen, sowie die laufende Messung des Stromverbrauchs. Weiterhin werden in jeder Inneneinheit des Systems automatische EEV-Expansionsventile eingesetzt, die eine präzise Regulierung der inneren Bedingungen im System, und damit in den einzelnen Räumen des Gebäudes, in dem sich das VRF-System befindet, ermöglichen.
Dennoch warten die VRF-Systeme noch auf ihren großen Popularitätsschub. Lange Zeit wurden sie wegen ihrer hohen Investitionskosten, insbesondere im Vergleich zur Verwendung eines Gebläsekonvektors, als uninteressant angesehen. Heutzutage werden jedoch immer häufiger Inverter-Kompressoren in Außeneinheiten eingesetzt, was den Bau eines VRF-Systems zu einer immer kosteneffizienteren Lösung macht, die große Einsparungen garantieren kann.
